Wie man die Motivation und Demotivation von Mitarbeitern versteht.

Frederick Herzberg - ein Pionier der Arbeitspsychologie.
Herzberg war ein amerikanischer Psychologe, der eine Theorie zur Mitarbeitermotivation aufstellte, die so genannte 'Zwei-Faktoren-Theorie'. Bei dieser Theorie wird zwischen Hygiene- und Motivationsfaktoren unterschieden.

Die Theorie von Herzberg kann wie folgt dargestellt werden:

Die Theorie von Frederick Herzberg

Hygienefaktoren haben die Macht, die Motivation der Mitarbeiter zu verringern, wenn sie nicht vorhanden sind - aber sie werden die Motivation nicht erhöhen, wenn sie vorhanden sind. Typische Hygienefaktoren sind eine funktionierende IT-Infrastruktur, das Arbeitsklima, die Beziehung zum Chef usw.

Auf der anderen Seite können Motivationsfaktoren die Mitarbeitermotivation steigern, wenn sie vorhanden sind, aber sie führen nicht sofort zu Demotivation, wenn sie nicht vorhanden sind. Typische Motivationsfaktoren sind Zielsetzung, Anerkennung, Wachstumsaussichten usw.

Da wir uns intensiv mit Culture Change Projekten beschäftigen, sind wir natürlich mit dem Thema Mitarbeitermotivation konfrontiert. Und es gibt zwei Erkenntnisse aus unserer Beratungspraxis, die ich heute mit Ihnen teilen möchte.

Erkenntnis 1:

Unternehmenskultur ist gleichzeitig ein Hygiene- UND ein Motivationsfaktor! Eine gesunde, integrative und menschenorientierte Unternehmenskultur fördert die Motivation der Mitarbeiter! Eine schlechte und negative Unternehmenskultur hingegen zerstört die Motivation der Mitarbeiter!

Erkenntnis 2

Die Theorie von Herzberg gilt für die GenZ noch stärker als für die anderen Generationen! Menschen der Generation Z reagieren noch schneller auf nicht vorhandene Hygienefaktoren als Vertreter älterer Generationen und verlassen in einem solchen Fall schnell einen Arbeitsplatz. Umgekehrt wirken die klassischen Motivationsfaktoren bei der Generation Z deutlich stärker als bei älteren Generationen.

Obwohl Herzbergs Motivations-Hygiene-Theorie weithin akzeptiert ist, gibt es auch einige Kritik an der Theorie. So argumentieren einige Psychologen, dass Herzbergs Theorie die unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Menschen nicht berücksichtigt. Herzbergs Theorie erklärt auch nicht, wie Menschen motiviert werden können, die bereits mit ihrer Arbeit zufrieden sind.

Trotz dieser Kritikpunkte ist die Herzbergsche Motivationstheorie ein wirksames Instrument zum Verständnis der Mitarbeitermotivation. Wenn Arbeitgeber die Faktoren verstehen, die zu Arbeitszufriedenheit und -unzufriedenheit führen, können sie ein Arbeitsumfeld schaffen, das die Mitarbeiter eher motiviert und beschäftigt.

Möchten Sie mehr über dieses spannende Thema erfahren oder ein konkretes Problem diskutieren, mit dem Sie konfrontiert sind? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wir würden uns freuen, von Ihnen zu hören!
 
Christophe
15.01.2023
Christophe Berger
Christophe ist Gründer und CEO von AGILIS. Neben seiner Arbeit als Berater und Manager beobachtet er stets die Geschäftswelt und kommentiert gerne Themen, die ihm relevant erscheinen.